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Geschichte

Alter Stadtplan von Venedig
Venedig vor 1630

Die ersten Jahrzehnte des 17.Jahrhunderts waren für Venedig unter vielen Aspekten äußerst schwierig:
1) Die Wirtschaft litt unter der beinharten Konkurrenz der französischen, englischen und flämischen Händler.
2) Was die Politik betrifft, gab es große Spannungen mit Spanien und noch größere mit dem Papat, die im Interdikt mündeten.
3) Militärisch gesehen wurde gegen Piraten um die Vorherrschaft über das Mittelmeer gekämpft, weiters gab es den Konflikt um die Nachfolge Mantuas.


  Alter Stadtplan von VenedigVenedig beginnt im Vergleich zu den vergangenen Jahrhunderten in der europäischen Politik an Einfluss zu verlieren.

Vor diesem Hintergrund wütet, 54 Jahre nach der ersten schrecklichen Epidemie, wiederum die Pest, wobei Zehntausende von Opfern zu beklagen sind.

Giovanni Grevembroch, Gejagte Jäger
Die Pest

Der Krieg gegen Mantua bringt Venedig – außer der militärischen Niederlage – auch die Pest.
Totengräber
Die Stadt wird neuerlich lahmgelegt: Der Handel stockt, die Adeligen flüchten sich in ihre Landvillen und die Bevölkerung ist gezwungen, um Almosen zu bitten.

Aber wiederum handelt die Regierung mit Entschlossenheit und Nachdruck: Sie lässt die Stadt desinfizieren, beschlagnahmt ganze Stadtviertel, aktiviert Lazarette und lässt die infizierten Kadaver mit Kalk beerdigen.Diese sanitären Maßnahmen verhindern dennoch nicht, dass sich die Krankheit weiter ausbreitet.

Karte der Lazarette
Die Lazarette

Die Republik Venedig installierte im Jahr 1423 als erste Nation eine Einrichtung, wo Personen behandelt wurden, die eine ansteckende Krankheit hatten. Man wählte eine Insel, S. Maria von Nazareth, ein idealer Ort, um Ansteckungen zu verhindern und die Isolation zu garantieren.

Das Lazarett war ein Ort der Prävention und der Pflege, und man legte viel Wert auf eine Trennung in drei verschiedene Abteilungen: Kranke, Rekonvaleszente und “Verdächtige“.

Das Errichten von Lazaretten bezeugt den hohen Stellenwert, den sanitäre Aspekte in der Republik Venedig hatten.



Giovanni Grevenbroch, Die Wahl der TotenMachtlosigkeit und Aberglauben

Die Atmosphäre in der Stadt war geprägt von Niedergeschlagenheit und Misstrauen: In diesem Klima gab es auch den Vedacht, dass Personen die Pest absichtlich verbreiten würden (diese Leute wurde untori genannt).

In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass auch einige Franzosen verdächtigt wurden, die Krankheit zu verbreiten, doch dies war nur ein Symptom des psychologischen Unbehagens, das sehr gut die depressive Stimmung der Venezianer veranschaulicht, die im Zeitraum von wenigen Jahren zweimal mit dieser schrecklichen Krankheit zu tun hatten.

Es ist anzumerken, dass zur gleichen Zeit in Mailand, das auch von einer Pestepidemie heimgesucht wurde (die von Manzoni in den Promessi Sposi beschrieben wurde), diese der absichtlichen Verbreitung der Krankheit verdächtigten Personen prozessiert wurden. Ein Beweis, dass in Krisenzeiten immer auch mit Aberglauben und Fanatismus gerechnet werden muss.



Der von Würdenträgern umringte DogeDas Gelübde

Trotz der sanitären Maßnahmen konnte die Pest nicht gestoppt werden, deswegen griff der Senat wiederum auf das Bitten um Göttlichen Beistand zurück.

Am 22.Oktober 1630 legte der Doge Nicolò Contarini das öffentliche Gelübde ab, eine Kirche namens Salute (Gesundheit) zu errichten. Damit bat man um die Fürsprache der Gottesmutter Maria, die Epidemie zu beenden. Der Grundstein wurde gelegt, als die Pest noch wütete, die Weihung erfolgte im Jahr 1687.


Das Ende der Epidemie

Im November 1631 war die Pest definitiv besiegt, es gab jedoch eine schreckliche Bilanz: fast 47.000 Tote in der Stadt (mehr als ein Viertel der Bevölkerung) und 95.000 Opfer im Umland (dem sogenannten Dogado), das auch Murano, Malamocco und Chioggia miteinbezog.

 


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