Die Theatersaison in Venedig war, was das Angebot betrifft, die reichste in ganz Europa, da es unzählige Bühnen gab, die meist Eigentum von Adelsfamilien waren.

Im 17.Jahrhundert wurde in Venedig zum ersten Mal in den öffentlichen Theatern die Musikoper eingeführt, damit wurde einem breiten Publikum die Möglichkeit geboten, einem Vergnügen beizuwohnen, das bis zu diesem Zeitpunkt ein Privileg für nur wenig Auserwählte war. In jenem Jahrhundert gab es in Venedig nicht weniger als 16 Theater.

Der Saisonauftakt (1.Oktober) fiel mit der Genehmigung des Maskengebrauchs zusammen, und wegen der Pracht und des Prunks der Aufführungen wurde eine regelrechte Jagd auf die besten Plätze veranstaltet, nicht nur, um gut zu sehen, sondern vor allem um gesehen zu werden.

Goldoni, Malibran und Fenice

Der Karneval wird auf mehreren Fronten gefeiert: Feste auf den öffentlichen Plätzen, private Feste und Theatervorstellungen.

Was letztere betrifft, bietet die Stadt ein reichhaltiges Programm an, in deren Mittelpunkt die Theater Goldoni und Malibran stehen. Das historische Theater Malibran wurde an der Stelle des im 17.Jahrhundert zerstörten Teatro Grimani errichtet und erst kürzlich nach jahrelangen Restaurierungsarbeiten feierlich wiedereröffnet.

Zur Zeit des Karnevals bereichert außerdem der Theatersektor der Kunstbiennale den ohnehin schon reichhaltigen Spielplan.